TTC St. Gallen 6 Bericht Hinrunde – Vom Fehlstart zum Wintermeister

TTC St. Gallen 6 Bericht Hinrunde – Vom Fehlstart zum Wintermeister

Nach absolvierter Hinrunde grüsst St. Gallen 6 mit 22 Punkten von der Tabellenspitze der 4. Liga Gruppe 1. Der Vorsprung auf den ersten Verfolger Rorschach beträgt nach sieben Spielen drei Punkte. Eine hervorragende Ausgangslage für die Rückrunde also, die jedoch zu Saisonbeginn nicht so vorherzusehen war.

Hohe Ambitionen und ein klassischer Fehlstart

Aufstieg: Dieses Ziel wurde von St. Gallen 6 bestehend aus Nico Manias (D5), Manuel Becker (D3), Alex Moser (D3) und Sebastian Linke (D5) offensiv bei Saisonbeginn als Ziel ausgegeben. Eine durchaus ehrgeizige Zielsetzung angesichts dessen, dass in der 4. Liga Gruppe 1 mit Rorschach, Gossau, Oberriet und Wil gleich vier Mannschaften auf dem Papier über eine höhere Klassierungssumme verfügen als die St. Galler. Die Ambitionen der jungen St. Galler Mannschaft erlitten denn auch gleich im ersten Saisonspiel auswärts in Oberriet einen herben Dämpfer: Mit einer 3:7 Niederlage und nur einem Punkt im Gepäck musste die Heimreise aus dem Rheintal angetreten werden. War bei der Ausgabe des Saisonziels also doch etwas viel Optimismus dabei gewesen?

Zwei Kantersiege und ein hart erarbeiteter Arbeitssieg

Auf jeden Fall war der Mannschaft klar, dass es in den folgenden Spielen eine klare Steigerung brauchen würde. Optimistisch stimmte jedoch, dass es sich bei den nächsten drei Gegnern – Romanshorn 4, Horn 2 und Herisau 2 – um auf dem Papier schwächere Teams handelte, eine Chance also um Punkte und Selbstvertrauen zu sammeln. Diese Aufgabe wurde zunächst souverän erfüllt: Die Heimspiele gegen Romanshorn 4 und Horn 2 wurden mit 8:2 und 9:1 gewonnen, womit St. Gallen 6 jeweils das Punktemaximum von vier Punkten einstreichen konnte. Vor dem zweiten Auswärtsspiel in Herisau war der Optimismus in der Mannschaft zurück.

Der Auftakt zur Partie gegen die Appenzeller verlief jedoch harzig. Vor dem Doppel lagen die St. Galler mit 2:4 in Rückstand; unter anderem musste Sebastian Linke gegen Thomas Lauener, der regelmässig in St. Gallen trainiert, seine erste Saisonniederlage einstecken. St. Gallen 6 durfte sich also im Doppel und in den abschliessenden drei Einzeln keine Niederlage mehr erlauben, wenn doch noch ein Sieg erzielt werden sollte. Den ersten Teil der Aufgabe meisterte das Doppel Moser / Linke mit einem 3:1 Sieg souverän, wodurch die St. Galler neuen Mut schöpften. Schliesslich sicherte Manuel Becker mit einem hart erkämpften Fünf-Satz-Sieg gegen Yannis Hutter den Sieg für die St. Galler, nachdem Alex Moser und Sebastian Linke ihre abschliessenden Einzel bereits hatten für sich entscheiden können.

Ein Unentschieden im Spitzenspiel

Dank den drei Siegen in Serie waren die St. Galler auf den zweiten Platz vorgerückt. Im nächsten Spiel gegen den punktgleichen Tabellenführer Rorschach, das mit Martin Schmid (C10) über den stärksten Einzelspieler der Liga verfügt, bot sich daher die Möglichkeit, Platz 1 zu erobern. Erneut lagen die St. Galler jedoch vor dem Doppel mit 2:4 in Rückstand, eine ärgerliche Ausgangslage, da gleich drei Partien im fünften Satz verloren gegangen waren. Das aus der Partie gegen Herisau bewährte Duo Moser / Linke konnte jedoch erneut das Doppel für sich entscheiden und dank zwei weiteren Siegen in den abschliessenden Einzelpartien resultierte zumindest ein 5:5 Unentschieden. Trotzdem trauerten die St. Galler dem Sieg nach, zeugte doch das Satzverhältnis von 22:18 zu ihren Gunsten von einer verpassten Chance.

Zwei weitere Kantersiege, acht Punkte, Wintermeister

Die Chance zur Korrektur bot sich jedoch bereits vier Tage nach der Partie in Rorschach im Heimspiel gegen Wil 4. Die St. Galler traten konzentriert auf und bezwangen ihren Gegner klar mit 9:1. Da Rorschach am Abend zuvor «nur» mit 7:3 gegen Gossau gewonnen hatte, konnten die St. Galler gar mit einem Punkt Vorsprung erstmals den ersten Platz in der Gruppe übernehmen. Diese Tabellenführung galt es für St. Gallen 6 im abschliessenden Spiel gegen ebenjene Mannschaft aus Gossau zu verteidigen. Im Vorfeld hatten die Spieler eine knappe Partie erwartet, doch vor dem Doppel lagen die St. Galler bereits mit 5:1 in Führung. Der einzige Wermutstropfen war die erneut unglückliche Niederlage in der Verlängerung des fünften Satzes von Nico Manias gegen Jonas Spiegelberg. Mit der Wintermeisterschaft vor Augen zwangen die St. Galler das Wettkampfglück anschliessend aber auf ihre Seite: Sowohl das Doppel als auch zwei der drei abschliessenden Einzel wurden im fünften Satz gewonnen. Endresultat gegen Gossau: 8:2. Zwei Kantersiege, acht Punkte, Wintermeister.

Chance zur Revanche zum Beginn der Rückrunde

Wie einleitend bemerkt, verfügt St. Gallen 6 damit zum Jahreswechsel über eine hervorragende Ausgangslage. Optimistisch stimmt zudem, dass alle Spieler der Mannschaft im Verlauf der Hinrunde immer besser in Fahrt gekommen sind und auch im Doppel seit der Auftaktniederlage gegen Oberriet keine Partie mehr verloren ging. Trotzdem ist der Weg zum Aufstieg in die 3. Liga noch lange. Den nächsten Schritt kann St. Gallen 6 am 10. Januar gehen: Dann bietet sich die Chance, sich gegen Oberriet für die Niederlage zu Beginn der Saison zu revanchieren und erfolgreich in die Rückrunde zu starten.